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Die Robert-Schuman-Stiftung wird 30 Jahre alt

Wenige Monate nach dem Fall der Berliner Mauer gründeten herausragende Persönlichkeiten die Robert-Schuman-Stiftung.

Poher, Lecanuet, Barre, Monory, François-Poncet, Albert, Villepin, Rigaud, Jung, Seitlinger - das waren die Namen derer, die sich für die Rückkehr der Demokratie im Osten Europas einsetzten.

Einige hatten mit Robert Schuman zusammengearbeitet, andere waren hinter dem Eisernen Vorhang tätig gewesen, und alle wollten sich der Wiedervereinigung Europas widmen. 

Die Stiftung wurde durch ihre Stimmen und ihren Bekanntheitsgrad zum bevorzugten Gesprächspartner von Dissidenten und Freiheitskämpfern. Antall, Havel, Dubcek, Geremek, Walesa...

Anschließend begleitete sie die Entwicklungen in Europa und die Transformation der Europäischen Union.

Als Expertenpool für Gemeinschaftspolitik gewann die Stiftung im Bereich der Ideenentwicklung einen bedeutenden Einfluss auf die Veränderungen während des Aufbaus der Union. Ihre Forschung, ihre Veranstaltungen und ihre Vorschläge haben ein Gewicht und nehmen oftmals immer komplexere und zahlreiche Problematiken vorweg.

Denn im Laufe dieser dreißig Jahre hat die europäische Integration unter dem Einfluss der Notwendigkeit nie aufgehört, Fortschritte zu erzielen.

Die europäischen Staaten haben sich nicht immer fähig gezeigt, ihr Schicksal allein zu meistern. Und so vergemeinschafteten sie immer mehr, ihre Kredite, ihre Haushalte, ihre Währungen und nun sogar ihre Schulden und ihre Gesundheitspolitik.

In Treue zu Robert Schuman setzt sich die Stiftung, die seinen Namen trägt, weiterhin für ein Europa ein, das die nationalen Identitäten respektiert, aber gemeinschaftlich effizienter ist, ein Europa, das bei den Bürgern mehr Zustimmung findet, aber auch nach und nach staatliche Aufgaben zu erfüllen vermag. 

Der Pragmatismus des europäischen Gründervaters inspiriert uns noch immer; sein Beispiel leitet uns. Die Bilanz von 70 Jahren in einem gemeinschaftlichen Europa bestätigt uns in unserer Arbeit.

Das europäische Aufbauwerk hat uns nicht nur den Frieden gebracht, sondern auch eine neue Art der öffentlichen Aktion, mit mehr Bescheidenheit, mehr Sinn für Kompromisse, dem Reflex der Zusammenarbeit und der Überzeugung, dass die Arbeit auf Dauer nützlicher ist als die leidenschaftliche Reaktion des Augenblicks.

Wir sind davon überzeugt, dass es noch viel zu tun gibt, um ein in der Geschichte der Menschheit beispielloses Projekt zu vollenden, und wir setzen all unsere Kräfte für dieses Ideal ein, das über uns hinausgeht.
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